cousboy

17.-24.09.17:

 

Life was ok.

 

cousboy

17.-24.09.17: Life was ok. – cousboy
 
“Life was ok.” (dt.: “Das Leben war i.O.”) ist cousboys nüchterne Zwischenbilanz im 28. Lebensjahr. Gleichzeitig der Titel der Ausstellung im 1.1, beinhaltet sie den ironisch-zynischen Ton, der so typisch für eine Generation ist, die geradezu jede Emotion durch Memes behandelt, anspricht und ausdrückt. Es ist dieser Ton, der sich ebenso, wenn nicht in übertriebener Weise, in seinen Arbeiten und deren Titeln wiederfinden lässt. Schaut man Memes als die Abkömmlinge von Comics und Cartoons an, schafft es cousboy, deren Stilistik zu absorbieren und sie in eine visuelle Sprache zu übersetzen, die ihren Vorgängern viel näher ist.
 
Er kreiert Bilder beinahe grotesker Situationen, wie bspw. Falken, die ihre Beute verzehren, die universal nachempfindbar werden durch ihre Titel, welche oft direkt auf den Künstler bezogen sind („Am I cruel enough for you?“; dt.: Bin ich grausam genug für dich?), und dennoch einer Social Media Kultur sehr spezifisch sind. Er kommentiert die omnipräsente Copy-Paste-Kultur, mit Referenzen, die er sich in Form von Reproduktion, Replikation und Zitieren zu eigen macht und stellt die Werke durch eigene Titel in einen komplett neuen Kontext.
 
cousboy’s Arbeiten verkörpern durch die Konfrontation mit seiner unmittelbaren und virtuellen Umwelt einen universalen #mood (dt.: Stimmung). Diese Konfrontation ist ein Kernelement seiner Arbeiten, wobei sie sich auch als Konfrontation mit seinen inneren Dichotomien interpretieren lässt.
Er thematisiert und stellt Fragmente einer arabischen/ nordafrikanischen Kultur, Lebensart und deren Wahrnehmung in westlichen Ländern dar. Er schöpft dazu aus seinem eigenen marokkanisch- schweizerischen Hintergrund. So kommen sein andauerndes Gefühl von Nicht-Zugehörigkeit und die Bemühung, seine akademische und künstlerische Seite zu vereinen zum Ausdruck.
 
Die reine Imitation und Darstellung gewisser Aspekte, wie z. B. des marokkanischen Landesmottos Gott, Nation, König, vermitteln seine Kritik und debattieren gleichermassen sein Recht, diese Kritik überhaupt äussern zu dürfen.
In ähnlicher Manier fordert er wertende Ordnungen verschiedener Zeichnungs- und Maltechniken heraus. Er nimmt für seine spontanen digitalen Zeichnungen, die er mit gratis Zeichnungsapps macht, und für die digitalen Farbbilder, die dem allbekannten Microsoft Paint entspringen, eine Internet affine Stellung des Idee-über-Durchführung ein und kreditiert sie mit dem gleichen Wert wie seine Acryl- und Gouache-Bilder und Bleistiftzeichnungen.
 
„Life was ok.“ ist cousboy’s erste Einzelausstellung. Er hat kürzlich sein Masterstudium in Geschichte abgeschlossen, und wohnt und arbeitet in Zürich.
 
Saaltext